Karneval: Fleisch lebe wohl?

Die fünfte Jahreszeit hat ihren Höhepunkt erreicht, nach bitteren Corona Zwangspausen, endlich mal wieder lachen, tanzen, trinken: the Show must go on! Man nutzt die fröhlichen Tage um sein wahres Gesicht zu verbergen oder für kurze Zeit der düsteren Wirklichkeit zu entfliehen: Karneval. Das ursprüngliche Wort lautet Carne vale, bedeutet: Fleisch lebe wohl. 40 Tage kein Fleisch mehr essen, fasten. So haben sich durch die Jahrhunderte weg heidnische Bräuche mit christlichen Inhalten vermischt. Ein Verzicht erlebt man heutzutage mit Sicherheit nicht: es lebe das Fleisch, im biblischen Sinn, mit all seinen Lüsten und Begierden. Gibt es eine heilige Fastnacht?Schon zur Römerzeit wurde am Jahresende der Gott Saturn gefeiert. Während der „Saturnalien“ wurden die Sklaven von den Freien bedient. Zu Ehren der Göttin Isis wurde dann ein Schiffswagen durch die Straßen gezogen und geschaukelt. Wahrscheinlich leitet sich (auch) von diesem „Carrus navalis“ (schwimmender Wagen) das Wort Karneval ab. Später machte man aus dem heidnischen Kult ein christliches Fest. Und dieses fiel in die Mitte der eigentlich nach dem Ende der Weihnachtszeit begonnenen Fasten- und Bußzeit. Am Sonntag vor dem Rosenmontag – dem „Laetare“, durfte man fröhlich feiern. Aus dem Fest der Winteraustreibung wurde der „Vastavent“. Auch damals galt schon: Am Aschermittwoch ist alles vorbei. Das ausgelassene „Mommen und Trommen“ machte sogar vor den Klöstern und Stiften nicht halt. Mönche und Nonnen feierten aber nicht erst am Sonntag oder Montag, sondern bereits an Weiberfastnacht.
Ein Blick in die Geschichte zeigt: Der Fasching hat als „Fest der verkehrten Welt“ eine wichtige Stellung im christlichen Kalender. Er ist direkt mit dem Aschermittwoch und der vorhergehenden und nachfolgenden Fastenzeit verbunden, ohne die Fasching gar nicht denkbar wäre. Die eigentliche Fastenzeit beginnt nach der Weihnachtszeit und endet mit der Osterzeit.
Später entdeckte auch die katholische Kirche den Karneval. Man billigte eine gewisse Erholung von den Ausschweifungen, 
damit die Christen im Anschluss um so williger das Fasten wieder übernehmen. Vor Beginn der 40tägigen österlichen Bußzeit am Aschermittwoch haben die Christen die letzten Tage noch einmal richtig gut gegessen, getrunken, getanzt und gefeiert, sich von allen Einengungen befreit, um sich wieder neu für kirchliche Zwänge motivieren zu können.
Der Aschermittwoch hat seinen Namen übrigens dadurch erhalten, dass Asche der Palmen vom Palmsonntag des vergangenen Jahres an diesem Aschermittwoch geweiht und den „Gläubigen“ vom Priester auf die Stirn oder den Scheitel gestreut wurden. Dabei soll der Mensch daran erinnert werden, dass er aus Staub gebildet wurde und nach seinem Tod wieder zu Staub wird. Am Aschermittwoch wurde nach der Volksüberlieferung zudem der Teufel wegen seiner Verstöße gegen die göttliche Ordnung aus dem Himmel geworfen. Daher wohl auch die Festivitäten an den Tagen vor dem Mittwoch, wodurch der Teufel gewissermaßen ausgetrieben werden sollte.
Legenden und heidnisches Brauchtum hat sich mit einem unbiblischen Christentum vermischt.
Echte Christen haben ihre Freude in ihrem Herrn und seinem Wort. Wenn es auch zeitweise durch Nöte oder Trübsale geht, so wissen sie: das Schönste kommt noch. Für sie gibt es kein Aschermittwoch.
Auf welchem Weg der Narr auch gehen mag, es fehlt ihm überall an Verstand, und er sagt jedermann, dass er ein Tor ist. (Prediger 10,3)
Der Narr spricht in seinem Herzen: »Es gibt keinen Gott!« (Psalm 43,2)
Unmoral und Lügen (Witzeleien und alberne Komik) prägen das bunte Treiben, man lebt sich selbst und will die Tage genießen, die Zeit ist kurz: steht`s fröhlich und vergnügt bis man eines Tages im Sarge liegt. Angst und Schrecken sind tabu! Die Gasvorräte reichen auch um die Karnevalshallen warm zu halten. Der Müllberg der dabei entsteht lässt sich zu 100% recyceln. Ob auch einige Narren an den Straßen kleben?