Du bist der Gott der mich sieht

Der Vers der diesjährigen Jahreslosung steht in 1. Mose 16,13:
Und sie nannte den Namen des HERRN, der mit ihr redete: Du bist »der Gott, der [mich] sieht«!, indem sie sprach: Habe ich hier nicht dem nachgesehen, der mich sieht?
Er beschreibt die Szene als der HERR die verstoßene schwangere Hagar in der Wüste fand. Leider verwendet die Evangelische Kirche Deutschlands (EKD) keine so gute Bibelübersetzung: es handelt sich nicht um ein Gott, sondern um den einen wahrhaftigen Gott. Er wird in diesem Zusammenhang als der Engel des Herrn bezeichnet (nicht ein Engel), es handelt sich dabei um Jesus Christus vor seiner Menschwerdung, ein Titel, der im AT öfters verwendet wird. Hagar hatte damals noch eine Erkenntnis, die vielen Menschen und Kirchen heute fehlt:
das Bewusstsein, das es einen lebendigen Gott gibt, vor dessen Augen nichts verborgen ist:
Denn die Augen des HERRN durchstreifen die ganze Erde, um sich mächtig zu erweisen an denen, deren Herz ungeteilt auf ihn gerichtet ist. (2. Chronik 16,9)
Der Gott der Bibel, der allmächtige Schöpfer ist allgegenwärtig und allwissend. Wo finden sich noch solch gottesfürchtige Gedanken? Der ökumenische Geist sympathisiert mit dem Islam und leider hat es oft den Anschein, das auch wahre Gläubige ein Leben führen ohne dem Bewusstsein unter dem Fokus ihres Herrn Jesus Christus zu stehen.
Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir. (Psalm 139,5)
David kannte „seinen Gott“. Er wusste wie heilig und gerecht er ist. Deswegen war David auch ein Mann nach dem Herzen Gottes. Obgleich er auch sündigte, führte ihn sein Herz immer zu aufrichtiger Buße. So durfte er auch die Gnade und Barmherzigkeit seines Gottes erfahren, indem die schützende Hand über ihm war. Die segnende Hand Gottes möchte wohl niemand missen, wie steht es allerdings mit der Buße, die wir doch eigentlich täglich nötig haben?
Erfolgt noch ein Aufruf zur Buße in den großen Volkskirchen?
Welche Gedanken hat die EKD gegenüber ihrem Spruch der Jahreslosung? Rechnet sie noch mit dem heiligen Gott, der eines Tages seine Kirche beurteilen (richten) wird (Offenbarung 3, 14-20)?
Wahre Gläubige sollten dieses Wissen in ihrem Herzen tragen: das Gericht beginnt am Hause Gottes (1. Petrus 4,17).
Befinden wir uns nicht auch in einer Wüste? Vielleicht sogar verstoßen von dem religiösen System, weil es die fundamentalen bibeltreuen Christen nicht mehr ertragen kann. Sollte es den Nachfolgern Jesu anders ergehen als ihrem Herrn selbst? So ist es aber auch ein Trost zu wissen, wir haben einen Gott (Jesus Christus), der uns sieht: meine Nöte, meine Sorgen, meine Probleme. Hagar hatte ihm noch „nachgesehen“. Wie steht es mit unserer Blickrichtung? Schauen (rufen) wir nur nach IHM wenn es uns schlecht geht?
Seid ausdauernd im Gebet und wacht darin mit Danksagung. (Kolosser 4,2)
Das Gebet ist vermutlich das am meisten vernachlässigte Vorrecht wahrer Gläubiger, mit ihrem Herrn zu reden.  Wir sollen darin sogar wachen mit: Flehen, Fürbitte?
Danksagung wird in diesem Vers erwähnt.
Der allmächtige Herr umgibt uns, er sieht uns, er sorgt für uns, täglich.
Wie oft danken wir ihm dafür?